Notiz zum Thema “Klima”

 

Was erwartet den Leser in der Kategorie “Klima / Climate”?

Ich bin kein Experte für Umwelt oder Naturschutz. Ich bin nicht in einer Partei engagiert oder ausgesprochen grün in meinen politischen Denken. Ich bin aber der Ansicht, daß das Thema Klima / Umwelt extrem wichtig ist – für das Überleben der Menschheit allgemein und für die Qualität menschlichen Lebens im Besonderen.

Schwerwiegende und langfristige Auswirkungen des Klimawandels

Das klingt apokalyptisch, und apokalyptisches Denken ist problematisch. Bei den einen erzeugt es religiöse Gefühle, bei anderen Widerstände. Apokalyptische Denkmuster sind solche, die das Ende aller Dinge / bzw. das Ende des Daseins, wie wir es kennen, beschwören. Darüber möchte ich nicht philosophieren – aber man muß doch ganz klar feststellen, was die aktuelle Tendenz hinsichtlich der Klimaerwärmung bedeutet:

Bei einer Erhöhung der Ø-Temperatur um 4 Grad [1] und einem dadurch verursachten Ansteigen des Meeresspiegels um nur 2 Meter werden  schon beträchtliche Teile bewohnten Landes im Meer versinken. Das passiert selbstverständlich nicht plötzlich, sondern langsam und beinahe unmerklich. Aber es kann schon im Jahr 2100 soweit sein. Diese Entwicklung ist mittlerweile unabwendbar – allein die Geschwindigkeit und das Ausmaß ist noch beeinflußbar. 

Holland bei einem Anstieg des Meeresspiegels um 2 Meter
Holland bei einem Anstieg des Meeresspiegels um 2 Meter

 

Das bedeutet für Europa: vor allem die Niederlande und Belgien, Skandinavien und auch Deutschland werden enorme Investitionen tätigen müssen, um sich gegen die Fluten zu stemmen. Langfristig gesehen (> 200 Jahre) jedoch werden keine Dämme helfen, und beträchtliche Siedlungsgebiete müssen aufgegeben werden. Was diese Entwicklung für ein Land wie Bangladesh mit über 200 Mio Einwohnern heißt, möchte ich mir gar nicht ausmalen.

Weltweit wird die Klimaveränderung zu einer deutlichen Verringerung von Siedlungsflächen führen – teilweise wird das Siedlungsgebiet ganzer Völker vernichtet werden. Der Klimawandel wird zu Migrationsbewegungen und zu politischen und ökonomischen Umwälzungen führen, wie Sie die Menschheit seit Beginn der geschichtlichen Aufzeichnungen noch nicht gesehen hat. Die politische Ordnung, die wir kennen, wird sich daher in den nächsten 200 Jahren radikal transformieren.

Diese Überlegungen sind Grund genug, das individuelle Denken und Handeln zu ändern. Man sollte nicht darauf warten, daß die Politik geeignete Maßnahmen ergreift. 

Ich richte mein Augenmerk hier deshalb auf zwei zentrale Themen.

 

Thema 1: Der Einfluß individuellen Handelns

Mit dem Auto zum Supermarkt, Car-Sharing, Heidelbeeren aus Peru, die Flugreise nach Übersee: Was bedeuten die kleinen und größeren Entscheidungen im Alltag für das Klima? Wie skalieren diese Entscheidungen? Was bedeutet unser Lebensstil in globalem Maßstab? Wo unterliegen wir kollektiven oder gesamtgesellschaftlichen Arrangements?

 

Thema 2: langfristiges Denken

Wie Jørgen Randers in seinem Bericht an den Club of Rome [2] eindrücklich zeigt, ist die Fähigkeit zum langfristigen Denken ein Dreh- und Angelpunkt im Umgang mit der Klimaerwärmung – auch bei jedem Einzelnen, weil unsere Entscheidungen (z.B. beim Konsum, bei Wahlen) auch die Politik und die Wirtschaft beeinflussen. Wenn niemand Heidelbeeren aus Peru kaufen würde, würden sie auch nicht nach Europa transportiert. Wenn langfristige Fragestellungen für die Menschen wichtig sind, kommen sie auch auf die politische Agenda. Die Dimensionen langfristigen Denkens sind daher ein wichtiges Thema.

 


 

Referenzen und Links

[1] “Forscher warnen vor Erderwärmung um vier Grad”, in: Die Zeit, 2. November 2014

[2] Jorgen Randers: 2052 – Bericht an den Club of Rome, oekom Verlag, 2014

http://www.climate.org/topics/sea-level/

http://www.climatehotmap.org/global-warming-effects/

http://flood.firetree.net/ – Visualisierung der Überflutung von Landgebieten bei einem entsprechenden Anstieg des Meeresspiegels.

http://www.skepticalscience.com/sea-level-rise-predictions-intermediate.htm